SteuerSyndrom

Ein unkonventioneller und einfacher aber unpopulärer Lösungsansatz zur Rettung des Euros und der Einheit Europas.

Reichensteuer (Ein Lösungsansatz zur Euro(pa)rettung)

GLG Geldlagergebühr (im Volksmund auch Reichensteuer genannt) 


Ein Gedanke zur Lösung der momentanen Euro Krise, bzw. ein Lösungsansatz, wie dem Euro und der Einheit Europas geholfen werden kann, oder:

Geldlagergebühr-Regel (eine kleine Regel und Euro(pa) ist gerettet*) 

GLG-Regel (Geld-Lager-Gebühr): Für die Dienstleistung Geld, die uns die Gemeinschaft zur Verfügung stellt, und die erst durch diese Gemeinschaft seinen eigentlichen Wert erhält und abgesichert ist, wird nun eine Gebühr GLG (Geldlagergebühr) an diese Gemeinschaft fällig. Warum sollen wir, wenn wir diese Dienstleistung (Geld) auf einem Bankkonto horten auch noch mit Zinsen belohnen, obwohl diese dann der Gemeinschaft und dem Wirtschaftskreislauf entzogen ist?  

Reichensteuer: Immer wieder ertönt der Ruf nach einer Reichensteuer. Selbst unter Gutbetuchten setzt sich die Erkenntnis durch, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Die Arm-Reich-Schere darf sich nicht mehr weiter öffnen. Auch unseren Politikern wird langsam bewusst, auf die Dauer können soziale Spannungen nur vermieden werden, wenn es der großen Masse gut geht. Auf die Dauer kann nicht von der Arbeit aufs Kapital umgeschichtet werden. Ein Lösungsansatz wäre da in der Tat eine Reichensteuer.

Wer ist reich? Keine Frage, eine Reichensteuer einzuführen, würde mit Sicherheit von der Mehrheit der Bürger begrüßt, und wäre ein kleiner Schritt zu mehr Gerechtigkeit. Aber, wer definiert reich? Sprich ab wann ist man reich, bzw. ab wann soll besteuert werden? Schon allein an dieser Frage scheiden sich unsere politischen Geister und kommen zu keinem Lösung-Konsens.

Mit Steuern steuern (lenken): Steuern sind eben nicht nur Einnahmequellen für unseren Staat. So wie der Schiffskapitän mittels Steuer(rad) seinen Dampfer auf Kurs hält, so wird ein Staat über Steuerabgaben gelenkt. Was, wer, wo, wann und wie (viel) besteuert wird, ist eben nicht nur eine Frage der Staatsfinanzierung, sondern vielmehr ein Steuern und Lenken eines Staat. Abhängig in welcher Weise (be)steuert wird, entwickelt sich ein Staat oder einer Staatengemeinschaft wie die EU.

Angenommen, wir verzichten auf die Frage nachdem, wer ist reich? Wir besteuern einfach alle Guthabenkonten, beispielsweise 1% pro Jahr. Und zwar wirklich alle, ohne Ausnahme! Im Jahre 2012 hätte sich die Bundesrepublik dadurch eine zusätzliche 80 Milliarden Euro Einnahmequelle erschlossen. 

Aber, so geht das natürlich nicht! Einfach mal 80 Milliarden Euro Steuern zusätzlich, wäre zwar jedem Staatshaushalt sehr angenehm, aber wie bei jeder Steuerabgabe geht es eben nicht nur um bloße Staatsfinanzierungsmittel, sondern auch um Richtungsentscheidungen.    

Lösungsvorschlag: Wir steuern unseren Staat mehr in Richtung Arbeit, weniger in Richtung Kapital. Wir ersetzen die Lohnsteuer (komplett oder sukzessive) durch eine GLG (Geldlagergebühr, auch Reichensteuer genannt)! Das wäre eine kleine Revolution, aber meines Erachtens eine Gewaltfreie und eine Notwendige. 

Beispiel: Wir streichen die komplette Lohnsteuer und ersetzen diese durch eine GLG (Geldlagergebühr). Im Jahr 2012 wurden in Deutschland 178 Milliarden Euro von den Lohnempfängern an den Staat abgeführt. Durch eine GLG von 2,17 % könnte so die Lohnsteuer komplett entfallen. Durch diese Vorgehensweise wird die Arbeit steuerlich entlastet, die Steuerlast verschiebt sich mehr in Richtung Kapital. Und schon haben wir eine Reichensteuer. 

Leistungsorientierte Gesellschaft: Bürger die von Ihrer Hände (oder Kopf) Arbeit leben werden steuerlich entlastet. Bürger die von ihren Kapitalerträgen leben, und eventuell gar nicht mehr arbeiten müssen, weil sie das Gemeingut Geld für sich „arbeiten lassen“, werden stärker besteuert. Aber das ist ja genau das was wir wollen. Wir streben doch immer eine leistungsorientierte Gesellschaft an, das hier wäre ein Vorschlag dazu. 

Schwarzarbeit: So quasi als Nebeneffekt würde sich mit Einführung der GLG die Schwarzarbeit verringern. Die Anzahl der Finanzbeamten die zur Lohnsteuerprüfung notwendig sind kann massiv verringert werden. Ja und leider wird es dann auch ein paar arbeitslose Steuerberater geben, da  Lohnsteuerbescheide in Zukunft hinfällig sind. Der Einsparungseffekt ist enorm, da natürlich auch der komplette Finanzamt-Verwaltungsaufwand entfällt. All diese unproduktiven Kosten, die wir bisher mitfinanzieren entfallen. Aber auch das ist ja genau das, was wir schon immer anstreben, einen schlanken Saat. 

Geldlagergebühr: Es ist nichts anders als eine Benutzungsgebühr (Leihgebühr), solgange das Geld in meinem Besitz ist. Wenn ich etwas ausleihe, bezahle ich eine Leihgebühr, für den Zeitraum der Ausleihe. Wenn ich einen Festsaal anmiete, bezahle ich, zeitabhängig, eine Mietgebühr. Wenn ich eine Dienstleistung in Anspruch nehme, dann entfallen Kosten, die ich übernehmen muss. Warum soll es bei der Dienstleistung Geld, die uns die Gemeinschaft (Staat, BRD, EU) zur Verfügung stellt, und die erst durch diese Gemeinschaft seinen eigentlichen Wert erhält und abgesichert ist, nicht genau so gehandhabt werden? Warum sollen wir, wenn diese Dienstleistung (Geld) auf einem privaten Bankkonto gehortet wird auch noch mit Zinsen belohnen, obwohl wir diese Dienstleistung, solange wir sie unser eigen nennen, der Gemeinschaft (und somit dem Wirtschaftskreislauf) entziehen? Irgendwie normal und verständlich oder? Auch das ist doch genau das wir wollen, denn durch eine GLG (Geldlagergebühr oder vielleicht besser eine Geldbesitzergebühr) wird der Geldumlauf enorm beschleunigt!   

Vor/Nachteil: Diese Steuereinnahmen sind fix und planbar und vor allem konjunkturunabhängig, da die Geldmenge in einem Währungsraum nicht abnehmen kann. Denkbar wäre auch eine Euro-GLG, die als Europasteuer direkt in die Kassen der Euro-Mitgliedsländer fließen könnte. Solch eine Umsetzung kann langsam und sukzessive über Jahre hinweg eingeführt werden. Durch variable und unterschiedliche GLG-Prozentsätze in den einzelnen Ländern kann eine planbare Geldmengensteuerung in einzelnen Ländern oder Regionen erreicht werden, wie sie bisher nicht möglich ist. Leider ist dieser Lösungsansatz nur in einem kompletten Währungsraum möglich, denn das ist die Voraussetzung um einer Geldflucht aus den betroffenen Ländern vorzubeugen. Hier wiederum zeigt sich ein großer Nachteil des Euros. In einem einzelnen Land ist es nur die eine Regierung, die für solche Regeln überzeugt werden muss. In einem Europa, wie wir es momentan haben, ist es wohl unmöglich in dieser Richtung zu denken.   

Logisch oder? Je mehr die Arbeit (Arbeitskraft) besteuert wird, desto langsamer wird sie sich entwickeln. Genau so gilt das natürlich für die Kapital-Entwicklung. Es liegt durchaus an der Politik hier steuernd einzugreifen. 

*) Sorry, natürlich ist das nicht die Euro-Rettungs-Lösung schlechthin, aber ein kleiner Schritt in Richtung Gerechtigkeit, und somit ein Schritt zur Krisen-Lösung